Was sind eigentlich NFTs?

 

Das Internet hat in den vergangenen 30 Jahren viele etablierte Industrien maßgeblich verändert. Wer hätte Anfang der 2000er-Jahre gedacht, dass sich Amazon zu der größten Einzelhandelsplattform der Wert entwickeln wird oder dass Netflix und Co. die traditionellen Videotheken hinter sich lassen würden. Die NFTs (Non-Fungible Token) sollen ebenfalls wie das World Wide Web die Welt verändern. Was sich genau hinter dem Kürzel NFT verbirgt und warum die Tokens ein enormes Zukunftspotenzial haben, erfahren Sie im folgenden Artikel.

NFTs im Detail

Bei den Non-Fungible Tokens handelt es sich um Besitznachweise von digitalen Gütern. Durch den Einsatz der Blockchain-Technologie kann der Besitz dieser Güter eindeutig nachgewiesen werden. Einige bekannte Beispiele hierfür sind:

– Kunstwerke, die ausschließlich im digitalen Raum existieren
– Objekte in Computerspielen
– digitale Eintrittskarten

NFTs lassen sich auch zum Nachweis von physischen Gegenständen nutzen, wie zum Beispiel zum Identitätsnachweis von einzigartigen Statuen oder Gemälden. Das Gegenteil dieser digitalen Besitznachweise sind austauschbare Vermögenswerte, die sogenannten Fungible Tokens. Konkret bedeutet das, dass sich ein Fungible Token jederzeit durch einen identischen Token ersetzen lässt. Das bekannteste Beispiel solcher Tokens sind Kryptowährungen. Ein Ehereum (ETH) ist immer 1 Ethereum (ETH), ganz egal wann er generiert wurde und in welchem Segment er sich gerade befindet. 1 ETH-Einheit lässt sich immer gegen eine andere ETH-Einheit austauschen. NFTs lassen sich hingegen weder ersetzen noch austauschen.

Non-Fungible Tokens lassen sich mit Sammelkarten vergleichen. Stellen Sie sich vor, Sie hätten eine einzigartige Sammelkarte. Da diese Karte nur einmal existiert, können Sie sie nicht gegen die exakt gleiche Karte eintauschen Mit NFTs lässt sich zeigen, dass digitale Güter einzigartig sind. Darüber hinaus werden Sie zum Eigentumsnachweis an digitalen Assets genutzt. Dank dieser Eigenschaften spielen NFTs eine besonders relevante Rolle bei der Digitalisierung der Kunstwelt.

Darum sind NFTs so wichtig

Der wesentliche Nachteil von digitalen Gütern spiegelt sich in der Tatsache wider, dass sie kopiert und kostenlos geteilt werden können. So kann beispielsweise jemand Jahre damit verbringen, ein digitales Kunstwerk zu schaffen, nur damit es nach der Veröffentlichung unerlaubt kopiert und weiterverbreitet wird. Aus diesem Grund waren digitale Assets wie zum Beispiel digitale Kunst stets die zweite Geige gegenüber den physischen Gütern und der analogen Kunst. Die Non-Fungible Tokens machen es nun erstmals möglich, diese Umstände zu ändern und den Bereich der digitalen Assets nachhaltig zu prägen. Alle NFTs sind mit identifizierenden Metadaten versehen, wie zum Beispiel wann, wo und von wem sie erstellt wurden. Konkret bedeutet das, dass digitale Assets einen gleichwertigen Echtheits- und Wertnachweis besitzen wie physische Güter. NFTs zeichnen sich durch drei besondere Eigenschaften aus, die sie zu den wertvollsten und bemerkenswerten Innovationen des vergangenen Jahrzehnts machen:

– NFTs lassen sich nicht teilen. Das bedeutet, dass Sie einen NFT entweder besitzen oder nicht.
– Sie lassen sich schnell und einfach verifizieren, wobei ihre gesamte Existenzgeschichte öffentlich zugänglich ist.
– NFTs sind unzerstörbar, da sie auf der Blockchain gespeichert werden.

Der gigantische Hype um NFTs

NFTs sind aktuell ein sehr heißes Thema. Sie haben eine enorme Wertschöpfung hervorgebracht, wo es bis kürzlich noch keine gab. Digitale Kunst- und Sammlerstücke und andere virtuelle Güter sind indessen sehr begehrt und erzielen Verkaufspreise in Millionenhöhe. Künstler haben nun die Möglichkeit, ihre digitalen Werke einem neuen Publikum anzubieten. Auf den ersten Blick wirkt die schöne neue virtuelle Welt wie eine Kopie der etablierten Kunstwelt. Bei den Non-Fungible Tokens gibt es allerdings einen wichtigen Unterschied. NFTs lassen sich so programmieren, dass der Autor des Kunstwerks bei jedem Weiterverkauf einen Prozentsatz des Verkaufspreises bekommt. Aber es ist nicht nur die Kunstszene, die von den zahlreichen Vorteilen der innovativen Tokens profitiert. Auch die Webdesign- und die Spielindustrie setzen auf NFTs. Viele der beliebtesten Computerspiele basieren auf dem sogenannten Free-to-Play-Modell. Sie können zwar kostenlos gespielt werden, bieten allerdings die Möglichkeit, Rüstungen, Waffen, Spielcharaktere und andere virtuelle Güter In-Game für Echtgeld zu kaufen. Anstatt digitale Güter für alle Spieler zu schaffen, können dank der NFT-Technologie einzigartige virtuelle Produkte geschaffen und verkauf werden, die die Finanzierung von Computerspielen neu definieren.

Was sind bekannte Beispiele für NFTs?

Zu den ersten erfolgreichen NFT-Projekten gehören die sogenannten CryptoKitties. Die CryptoKitties nutzen die Ethereum-Blockchain und waren zeitweise so beliebt, dass die ETH-Blockchain Ende 2017 kurzzeitig ein Allzeithoch an der Anzahl der realisierten Transaktionen erreichte. Ebenfalls im Jahr 2017 kamen die Cryptopunks als NFTs auf den Markt. Hierbei handelt es sich um verpixelte Bilder von menschenähnlichen Gestalten, die jeweils mit einzigartigen Merkmalen versehen sind. Einige Cryptopunks besitzen seltenere Besonderheiten und sind deswegen wertvoller. So wurde beispielsweise der Cryptopunk #3100 kürzlich für rund 7,5 Millionen US-Dollar verkauft. Ein weiteres erfolgreiches NFT-Projekt sind die Bored Apes, die eine Sammlung von 10.000 NFTs mit Cartoon-Affen darstellen.

Fazit

NFTs erfahren seit 2020 ein starkes Wachstum und haben das Potenzial, die Branchen Sport, Unterhaltung, Online-Marketing, Kunst und Musik maßgeblich zu verändern. Die Tokenisierung von physischen Gütern und Vermögenswerten durch NFTs könnte viele etablierte Industrien auf den Kopf stellen.