CMS-Homepage oder statisch programmierte Homepage?

Brauche ich in jedem Fall ein Content-Management-System (CMS) für meine Homepage? Oder reicht auch eine einfache, statisch programmierte Homepage? Worin unterscheiden sich die beiden Systeme? Welche Vor- und Nachteile haben die beiden Ansätze? Das erfahren Sie im folgenden Artikel.

Worin unterscheiden sich eine CMS-Homepage und eine statisch programmierte Homepage?

Content-Management-Systeme benötigen eine Datenbank, von der die Eingaben der Benutzer verarbeitet werden. Beim Aufruf einer Seite werden deren Inhalte „dynamisch“ aus Seiten-Templates (Seitenvorlagen) und den Daten der Datenbank generiert. Inhalt und Layout/Design sind völlig voneinander getrennt. Dies ermöglicht eine bequeme Pflege von Inhalten, ohne dass dies Einfluss auf das Design oder Layout hat. Dagegen benötigen statische Webseiten keine Datenbank. Alle Inhalte wie Texte, Bilder und Videos sind in HTML-Dateien enthalten. In einer CSS-Datei sind Angaben zur Gestaltung wie Layout, Farben und Schriften festgelegt. Mit PHP können einer statischen Website dynamische Elemente (z.B. Kontaktformulare, Bildergalerien) hinzugefügt werden. JavaScript bietet eine weitere Möglichkeit, dynamische Inhalte auf statischen Websites auszugeben. Die Programmierung einer statischen Website können Sie entweder selber übernehmen oder einen Webdesigner/eine Webagentur damit beauftragen.

CMS oder statisch – was ist günstiger?

Zu den bekanntesten Open Source Content Management System zählen WordPress, TYPO3 und Joomla. Die meisten Programmerweiterungen (Plugins) und Layoutvorlagen (bei WordPress als Themes bezeichnet) sind kostenlos erhältlich. Weiterhin gibt es eine Vielzahl an kostenpflichtigen kommerziellen CMS. Falls Sie die das gewählte CMS nicht selber installieren und konfigurieren, können Sie dies einer Webagentur überlassen. Lassen Sie sich hierzu am besten Angebote verschiedener Agenturen machen. Kosten fallen bei Content Management Systemen auch durch Software Updates an. Für die Erstellung von statischen Webseiten können kostenlose oder kostenpflichtige HTML-Editoren (z.B. Adobe Dreamweaver) sowie Texteditoren (z.B. Notepad) eingesetzt werden. Lässt man die Website durch einen Programmierer oder eine Webagentur erstellen und pflegen, entstehen dabei Kosten für die Programmierung und die Websitepflege. Ob dies gegenüber einem CMS die günstigere Alternative ist, hängt unter anderem von der Anzahl der HTML-Seiten und der Häufigkeit der Aktualisierungen ab. Während für das Hosting statischer Websites meist der billigste Webspace ausreicht, fallen beim Hosting von Content Management Systemen höhere Kosten an, da das Hosting-Paket eine Datenbank, PHP und ausreichend Speicherplatz enthalten muss.

Website-Pflege mit einem CMS oder bei einer statischen HTML-Website

Mit einem CMS können Texte, Bilder und Videos schneller ausgetauscht werden als bei statisch programmierten Seiten. Die Navigation und interne Verlinkung werden in einem CMS automatisch angepasst. Inhalte können ohne HTML- und CSS-Kenntnisse über die jeweilige Benutzeroberfläche eingepflegt werden. Da nicht alle Bedienelemente selbsterklärend sind, ist eine Schulung erforderlich. Für die Pflege von statischen Webseiten sind Kenntnisse in HTML und CSS erforderlich. Die HTML-Dateien werden zur Bearbeitung von Inhalten in einem HTML- bzw. WYSIWYG-Editor oder in einem Textprogramm wie Notepad geöffnet. Die geänderten Dateien werden anschließend über ein FTP-Programm (z.B. Filezilla) auf den Webserver hochgeladen. Beim Hinzukommen einer neuen HTML-Seite muss auf allen bestehende HTML-Seiten das Menü überarbeitet werden.

Ladezeiten – heutzutage immer wichtiger

Mit zunehmender Nutzung mobiler Endgeräte werden kurze Ladezeiten immer wichtiger. Dynamisch generierte CMS-Seiten werden erst beim Aufruf durch den Benutzer geladen. Bei der Abfrage verschiedener Systeme kann dies zu einer längeren Ladezeit führen. Statische HTML-Seiten laden in der Regel schneller als dynamisch generierte. Eine Überlastung des Servers kann so vermieden werden.

Schutz vor Hacker-Angriffen

Datenbanken von CMS-Systemen bieten Hackern eine deutlich größere Angriffsfläche als statische Webseiten. Da Sicherheitslücken von Hackern schnell gefunden werden, ist es wichtig, bei CMS-Systemen regelmäßige Updates der Software vorzunehmen und Sicherheitshinweise zu berücksichtigen. Statische HTML-Seiten sind grundsätzlich sicherer vor Angriffen durch Hacker.

Responsive Webdesign – optimale Darstellung auf mobilen Endgeräten

Eine Website muss heutzutage „responsive“ sein. Was bedeutet dies? Die Darstellung von Websites sollte sich im Idealfall optimal an das jeweilige mobile Endgerät (Desktop, Smartphone, Tablet) anpassen. Dazu sind entsprechende Anpassungen der Programmierung erforderlich, die für die passende Ausgabe von Layout, Schriftgrößen, Bildgrößen etc. sorgen. Content-Management-Systeme bieten heutzutage eine vielfältige Auswahl an responsiven Designvorlagen. Alternativ dazu können Webagenturen ein individuelles responsive Webdesign kreieren. Die Umsetzung von responsive Webdesign für eine statische Website ist relativ aufwendig und erfordert umfassende Programmierkenntnisse.

Skalierbarkeit – kein Problem mit CMS

Auf Content-Management-Systemen basierende Websites lassen sich in nahezu beliebigem Umfang vergrößern und um zusätzliche Funktionalitäten wie beispielsweise Shop-System, Blog, Forum etc. erweitern. Statische HTML-Websites sind dagegen nur begrenzt skalierbar. Bei der Wahl zwischen CMS und statisch sollten Sie daher immer im Auge behalten, in welchem Umfang Sie die Website in Zukunft erweitern wollen. Es spricht nichts dagegen, bereits für kleine Websites ein CMS zu installieren.

Fazit

Für kleine Websites mit wenigen HTML-Seiten benötigen Sie kein Content-Management-System. Hier reicht eine statische Programmierung meist völlig aus. Für umfangreiche Websites, die häufig aktualisiert werden müssen, sind Content-Management-Systeme vorzuziehen. CMS-Seiten können Sie nach einer Schulung ohne Programmierkenntnisse selber pflegen. Zur Pflege einer statischen Seite benötigen Sie dagegen Programmierkenntnisse. Content-Management-Systemen sind nahezu beliebig erweiterbar.