WordPress 5.0 Update

Websiten erstellen geht bekanntlich am einfachsten mit WordPress. Mit WordPress 5.0 ist nun das neueste Update des mit Abstand weltweit beliebtesten Content Management Systems (CMS) erschienen. Das Update wird dieses Mal nur durch eine, dafür aber fast schon revolutionäre Veränderung dominiert. Was es mit dem neuen Gutenberg Editor auf sich hat und wie Du dich auf das Update richtig vorbereitest, soll Dir im Folgenden dargelegt werden.

Der Gutenberg Editor als Standard

Die einzige große, aber gleichzeitig größte Veränderung der letzten Jahre, die WordPress 5.0 mit sich bringt, ist die Implementierung des Gutenberg Editors als neuen Standard-Editor für WordPress. Benannt ist der Editor nach dem deutschen Erfinder Johannes Gutenberg, der im Jahre 1450 die Druckerpresse erfand, womit er die weltweite Buchproduktion revolutionierte. Ein passender Name also, denn auch der neue Editor von WordPress verändert die Art und Weise der Seitengestaltung auf ziemlich drastische Weise. Der Gutenberg Editor an sich ist nicht neu und war von Automattic, dem Unternehmen hinter WordPress, schon für längere Zeit als Projekt angekündigt. Nun aber wurde der Editor fertiggestellt und fest in die Kern-Software von WordPress implementiert. Damit ersetzt der neue Editor den bisherigen TinyMCE Editor als neuen, standardmäßigen Editor bei WordPress 5.0. Der Gutenberg Editor stellt dabei nicht einfach nur ein optisches Upgrade dar, sondern revolutioniert den gesamten Bearbeitungsprozess in WordPress. Genauer gesagt, verändert sich die Text-Bearbeitung des meistgenutztesten CMS von der bisherigen Ein-Feld-Bearbeitung hin zu einer Block-basierten Bearbeitung. Die einzelnen Blöcke erlauben im Vergleich zum alten Editor eine deutlich komplexere und weitergehende Gestaltung des gewünschten Seiteninhalts. Dabei können die Blöcke grundsätzlich alles darstellen: Text, Bilder, Video-Einbettungen, Widgets, klickbarer Inhalt, Tabellen, usw. Jedes der Blöcke stellt eine eigene Einheit dar, die sich individuell bearbeiten lässt. Gab es im alten Editor sozusagen also nur einen großen Block, in dem der gesamte Inhalt inkludiert worden war, so setzt sich durch den Gutenberg Editor eine Seite nun aus mehreren Blöcken zusammen.

Vorteile des Gutenberg Editors

Die blockweise inhaltliche Gestaltung einer Seite durch den Gutenberg Editor bringt einige Vorteile mit sich. Zum einen wird die Bearbeitung so individueller und deutlich flexibler. Die Inhaltsblöcke lassen sich auch einfach und bequem per Drag & Drop beliebig hin und her bewegen. Eine weitere Besonderheit dabei: Entwickler können eigene Blöcke erstellen und sie als Plugins anderen Nutzern zur Verfügung stellen. Dies eröffnet WordPress-Nutzern ganz neue Möglichkeiten in Sachen Web Design. Wichtig zu erwähnen dabei ist aber, dass es sich bei dem Gutenberg Editor keineswegs um einen Page Builder handelt. Zwar geht der Editor in vielerlei Hinsicht durchaus in die Richtung eines, doch letzten Endes fehlen in Gutenberg noch einige der typischen Features eines jeden guten Page Builders (v.a. flexible Spaltengestaltung). Für ein standardmäßiges Web Design, kann der neue standardmäßige Editor aber bereits durchaus ausreichen. Es ist davon auszugehen, dass der Editor ohnehin in den nächsten Jahren nach und nach weiterentwickelt wird, bis er eines Tages tatsächlich auch als vollwertiger Page Builder angesehen werden kann. Stand jetzt ist der neue Standard-Editor in WordPress 5.0 in erster Linie immer noch ein Editor, der die Seitengestaltung individueller, flexibler und einfacher machen werden lässt.

Wie bereite ich mich auf WordPress 5.0 vor?

Die Implementierung des neuen Gutenberg Editors hat in erster Linie nur Auswirkungen auf den Editor-Bereich im CMS. Mit dem Update wird der neue Editor den alten automatisch ersetzen. Die meisten Themes und Plugins bleiben vom Gutenberg Editor dagegen unberührt. Allerdings gibt es bereits einige spezielle „Gutenberg-freundliche“ Themes, darunter auch das alljährlich neue standardmäßige Theme von WordPress, das traditionsmäßig die ausgeschriebene Zahl des neuen Jahres als Namen trägt, dieses Jahr entsprechend also „Twenty Nineteen“. Falls Du einen maximal harmonischen Übergang zum neuen Standard-Editor haben willst, solltest Du deiner Seite also evtl. auch so ein Theme verpassen. Ein Muss ist dies aber nicht und mit der Zeit dürften sich die meisten Themes per Update ohnehin „Gutenberg-freundlich“ präsentieren. Auch die meisten Plugins erfahren durch WordPress 5.0 keinerlei Nachteile. Für die wenigen Ausnahmen, bei denen dies doch der Fall ist, sollten entsprechende Updates in der nahen Zukunft ebenso Abhilfe leisten können. Letztlich musst Du also nicht viel tun, um Dich auf WordPress 5.0 vorzubereiten. Wie bei jeder Neuerung, wird die Gewöhnung an den neuen Editor wahrscheinlich ein bisschen Zeit brauchen, doch wirklich schwer erscheint der Umgang mit der neuen blockweisen Gestaltung einer Seite absolut nicht. Aktualisiere Dein WordPress einfach auf die neueste Version und probiere es selber aus!

Übrigens: Wenn Du doch nicht überzeugt sein solltest von der blockweisen Arbeitsweise des neuen Editors, erlaubt Dir WordPress auch weiterhin die Nutzung des klassischen TinyMCE Editors. Installiere dazu einfach den alten Editor, deaktiviere Gutenberg und aktiviere nachfolgend den klassischen Editor.

Fazit

Gemessen an der bloßen Anzahl an neuen Features, brachten die meisten Updates von WordPress in den vergangenen Jahren sicherlich mehr an den Tisch. Doch mit dem Gutenberg Editor bringt WordPress 5.0 eine so entscheidende Änderung mit sich, dass diese für alles andere entschädigt. Der neue standardmäßige Editor wird das Nutzererlebnis in WordPress komplett verändern. Das Web Design wird sowohl für Entwickler, als auch für Nutzer flexibler, individueller und vielschichtiger gestaltbar. Kurz gesagt: Websiten erstellen mit WordPress wird komplexer und gleichzeitig trotzdem noch einfacher.